Arensnest spricht
Im zweiten Projekt “Arensnest spricht” haben wir uns eingehend mit einem sehr ländlichen Ort beschäftigt- der kleinen Siedlung “Arensnest, die lange Zeit von Schafshaltung und Landwirtschaft gelebt hat. Der Ort ist stark geprägt von dem Zusammenleben von Mensch-Tier-Natur. Hier beschäftigen wir uns, nachdem wir mit allen Einwohnern gesprochen hatten, vor allem mit folgenden Fragen: Wie kann das Zusammenleben von Mensch und Natur respektvoll, wertschätzend und nachhaltig sein?
Welche heilsamen Handlungen können wir entwickeln, um die Natur darin zu unterstützen sich zu regenerieren von Jahrzehnten der Ausbeutung und Ignoranz? Welche Form der menschlichen Rituale unterstützen die Menschen darin ihre historischen und aktuellen Verletzungen zu befrieden? In zahlreichen Proben und Begehungen vor Ort, Recherchen in den historischen Überlieferungen des Ortes, haben wir versucht Antworten auf diese Fragen herauszuarbeiten. Mit Hilfe von zahlreichen Feldsteinen haben wir einen Ritualort in Form eines Steinkreises geschaffen, den wir auf das Gelände einer ökologisch besonders wertvollen Magerweide ausgelegt haben.
Der Steinkreis wurde im laufenden Prozess zu einem Ort des rituellen Theaters, dem Gefäss für Meditation, Gesang, Gebet und Ritualen der Danksagung und Vergebung mit den Leuten die vor Ort und in den Nachbardörfern leben. Im angrenzenden Wald fanden wir eine Quelle, die beinahe vom Harvester überfahren wurde, und von deren Existenz größtenteils nicht einmal die Menschen aus Arensnest wussten. Die Quelle ist in früheren Zeiten achtsam mit Feldsteinen eingefasst worden, und liegt jetzt unbemerkt mitten im Dickicht des Waldes. Wir haben die Quelle gesäubert, und die Einfassung ausgebessert, einen Pfad zur Quelle geschaffen und die Menschen des Ortes eingeladen, zur Quelle zu gehen und diese mit Klängen und Aufmerksamkeit zu ehren.